XANTEN. Das Wort ‚deutsch‘ taucht im Nibelungenlied nicht ein einziges Mal auf. „Trotzdem wurden Figuren und Motive daraus immer wieder in den Dienst des Völkischen und der Nation gestellt, was bei Licht betrachtet und aus heutiger Sicht höchst fragwürdig ist“, sagt der Philologe Dr. Peter Glasner von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Im Siegfriedmuseum unterzog der Privatdozent für Deutsche Philologie, nach einer kurzen Einführung von Prof. Dr. Martin Schubert (Universität Duisburg-Essen), die beiden Stummfilme „Siegfried“ und „Kriemhilds Rache“ aus dem Jahr 1924 jetzt einer ideologiekritischen Betrachtung. Rund 40 Cineasten und Literaturinteressierte erfuhren dabei, wie stark die Filme von der literarischen Vorlage aus dem 13. Jahrhundert abweichen. weiter lesen
Für Martin Luther war das, was die einfachen Menschen auf den Straßen und in den Häusern sprachen, immens wichtig. Denn als er sich nach seinem Thesenanschlag öffentlich gegen Papst und Kirche stellt, steht er vor einem Problem: Welcher Sprache soll er sich bedienen? Wie sollen ihn die Menschen verstehen, die er für ein neues Verständnis der Bibel gewinnen will?
Gottes Wort kannten die Menschen lange Zeit nur auf Latein oder aus schwer verständlichen Übersetzungen. Dazu kommt, dass mehr als 90 Prozent der Leute gar nicht lesen konnten. Noch dazu sprechen sie Dialekt, „also daß die Leute in 30 Meilen Wegs einander nicht wol können verstehen“, wie Luther in einer seiner Tischreden sagt. Schlechte Voraussetzungen also, um in der Bibel eine frohe Botschaft zu entdecken. In einem immensen Kraftakt hat Martin Luther zusammen mit Freunden und Mitarbeitern die Bibel in ein zu Herzen gehendes Deutsch mit starken Sprachbildern übersetzt.
Das und mehr durfte ich in den vergangenen Monaten in zahlreichen Kirchengemeinden sowie bei den Rotariern in Moers und Geldern, beim evangelischen Bildungswerk in Duisburg, in der Kirche in Blekendorf, Schleswig-Holstein, in Kötschach-Mauthen, Kärnten, in Grundschulen und an vielen anderen Orten in Vorträgen berichten. Wenn auch Sie mehr zu Luthers sprachlicher Pole-Position und Arbeit hören möchten, schreiben Sie mir gerne eine E-Mail: joerg.zimmer@pressezimmer.de
MOERS. Auf die Frage, was Martin Luther heute sagen müsste, hat Heiner Geißler klare Antworten: Achtet die Würde des Menschen, helft denen, die in Not sind, nehmt Jesus in seiner Menschenliebe zum Vorbild und an die Adresse der Kirchen: Findet Wege aus Euren Widersprüchen und gemeinsame Worte gegen die, die diese Welt kaputt machen. Der 87 Jahre alte, ehemalige CDU-Generalsekretär und Bundesminister führt eine leise, aber klare Sprache. Viele wollten ihn beim Stadtkirchengespräch in Moers hören und mussten sehr die Ohren spitzen. weiter lesen